Im Portrait: Die Kornelkirsche, Cornus mas

Zurzeit fallen sie auf, die leuchtend roten Früchte der Kornelkirsche. Wer sie kennt, weiß, wo und wann man sie sammelt und verarbeitet – zu köstlicher Marmelade, zu Saft oder zu den pikant eingelegten „Oliven“. Wer wissen will, wie die Produkte aus Kornelkirsche schmecken, besucht am 7. Oktober den StadtAcker-Stand auf dem Stadtplatz. Aber auch unabhängig von den Erntefreuden verdient es die Kornelkirsche, noch viel öfters gepflanzt zu werden.

Mindestens genauso schön und willkommen wie die Früchte sind ihre Blüten, die sehr früh im Jahr, bereits vor denen der Forsythie erscheinen. Doch anders als die Forsythienblüte liefern die Blüten der Kornelkirsche wertvolle Nahrung für früh fliegende Insekten. Die Kornelkirsche ist ein heimisches Gehölz, das entsprechend problemlos mit unseren Bedingungen wie strengem Winterfrost oder kalkhaltigem, kargem Boden zurechtkommt.

Ihr Wert als Wildobst wird in den letzten Jahren wiederentdeckt. Früher wurden – besonders in Osteuropa – Sorten mit größeren, süßeren (sogar gelben) Früchten und hohem Ertrag gezüchtet. Es handelt sich um ausselektierte Sorten, keine Hybriden. Einzelne Baumschulen bieten inzwischen wieder unterschiedliche Sorten an. Im StadtAcker wächst die österreichische Sorte „Joliko“, mit großen Früchten, die spät reifen.
Eine weitere Eigenschaft, die die Kornelkirsche gartentauglich macht, ist ihre Schnittverträglichkeit. Man kann sie gut als Formgehölz schneiden, sie blüht und fruchtet trotzdem (zu beobachten z.B. im Hofgarten, an der langen Hecke vor der Staatskanzlei).
Das zähe, dichte Holz ist hart (daher der Name Hartriegel) und so schwer, dass es im Wasser untergeht. Es wurde früher für Werkzeugstiele, für Speichen und Radnaben und im Mühlenbau für Zahnräder verwendet.